Vereinsgeschichte
Die Anfänge der Schonstetter Theaterspielerei gehen wohl auf Pfarrer Thaller zurück, der von 1900 bis 1916 in Schonstett tätig war. Er fand beim Burschen- und Jungfrauenverein sofort interessierte Mitstreiter für seine Leidenschaft, das Theaterspiel. Leider ist über die frühen Stücke und die Darsteller nichts überliefert worden. Pfarrer Laubender (1926 – 38) hatte besonders viel Verständnis für die Schauspielerei und sorgte als begeisterter Regisseur für realistische Kussszenen auf der Bühne. Auch scheute man große Stücke nicht und lieh sich sogar von der Kiefersfeldener Ritterbühne Kostüme und Ausstattungsstücke.
Dass es die Schonstetter aber zu einer gewissen Leistung gebracht hatten, kann aus der Auszeichnung abgelesen werden, die in den späten 30er Jahren errungen werden konnte, der oberbayerische Siegeskranz für Laienbühnen. Besondere Erfolgsstücke waren damals „Der Latschenbauernsepp auf Brautschau“ und „s’Bankerl unterm Birnbaum“. Aufführungsort war immer der Saal beim Heitmayer, auf dessen Dachboden immer auch die Bühne und die Kulissen gelagert waren.
Die Anfänge des Schonstetter Theaterspiels waren eng mit dem katholischen Burschenverein verbunden. Als am 14.10.1936 der Burschenverein vorübergehend aufgelöst wurde, blieb die Theatergruppe erhalten. Der Zweite Weltkrieg unterbrach ebenso wie der erste den Theaterbetrieb. In den 50 Jahren gab es unter Pfarrer Wolff große Wildererstücke z.B. „Jennerweins Ende“. Der Burschenverein und die Jungfrauenkongregation sorgten zusammen mit dem neuen Pfarrer Kaspar Wolff für ein Wiederaufleben der Theaterleidenschaft. Es gab die kleinen Schwänke „Der Wackelkontakt“ und „Der Schwerhörige“. 1951 gab es mehrere kleine Stücke, wie „ Der heimliche Bauer“, „Der Krämerkorb“ und „Zachariasal“. 1952 wurde der neugegründete Burschenverein zusammen mit der Landjugend das Stück „Die Junggesellensteuer“ aufgeführt. 54, schon bei Pfarrer Atzberger folgt „Eine Mutter betet für ihr Kind“ und das „Vater unser“.
Nach einer kleinen Pause kommt es 1960 unter Pfarrer Atzberger wieder zu einer Aufführung der Stücke: „Dornige Wege“, „Weltuntergang“, mit den unvergesslichen Zauberspruch „Lora, Mazora, in saecula bix!“ und dem „Hexenstückl“. Im Jahr darauf kommt das Besinnungsstück „Wenn im Herbst die Blätter fallen“. Viele Darsteller von damals sind den älteren Gemeindebürgern noch bekannt.In den 60er Jahren gab es nur kleine Hirtenspiele im Sanatorium und unter Leitung von Oberin Quintasia. Erst 1966 setzt sich das Bühnenspiel im Sanatorium mit einem größeren Weihnachtsspiel fort, „Die Herbergssuche“. Beim Altentag wurde das „Hohentanner Krippenspiel“ aufgeführt. Anfang der 70er Jahren führte die Landjugend einige Stücke auf, jedoch war der Heitmayersaal bald nicht mehr zu haben. Ein besonderer Erfolg dieser Zeit (1972) war das Stück „s’Dirndl von der Au“ und 1973 „Der Weiberfeind“. In dieser Zeit führte man sogar in einem alten Schulzimmer die Stücke auf. Nach fast 10jähriger Pause wurde 1982 „Flori in Nöten“ aufgeführt. Letztmalig war die KLJB der Organisator.
Im Caritasheim fand sich endlich wieder ein brauchbarer aber kleiner Theaterraum. Dies war dann auch die Basis für die Neugründung des Theatervereins 1983. Dabei wurde die alte Ausstattung der Landjugend übernommen und nach Bedarf erweitert und erneuert. Erst 1992, mit der neuen Mehrzweckhalle, hatte man wieder einen wirklich geeigneten Aufführungsraum.
Meist führte man die Stücke an vier bis fünf Abenden auf, jeweils mit einer Nachmittagsveranstaltung für die Kinder. Die humorvollen Dreiakter überwogen, aber es wurden zu besonderen Anlässen auch Einakter und Sketsche aufgeführt. Besonders erfreulich war, dass viele Vorstellungen ausverkauft waren. Dabei wurden seit Neugründung weit über vierzig Theaterspieler eingesetzt. Die wichtigsten Spieler waren meist zehnmal und öfter zum Einsatz gekommen
Vereinsleben:
Am 8.11.2008 gab es einen großen Festabend mit geladenen Gästen. „Die Urviecher von Hinter-gschwendt“ wurde zur 25-Jahrfeier erneut aufgeführt, wie schon 1983. Das Stück wurde vom früheren Vereinsvorstand Anton Wölfel geschrieben.
Die Anzahl der Mitglieder ist seit Gründung stets angewachsen, jedoch sind gerne weitere Damen und Herren herzlich willkommen.
Vielen Dank gehört auch den unsichtbaren Helfern ausgesprochen, die hinter der Bühne elementare Aufgaben erfüllen. Dazu gehört die Regie, sowie die Helfer beim Bühnenaufbau, bei der Technik, die „einnehmenden Wesen“ an der Kasse, die Maskenbildner und nicht zuletzt die Souffleuse. Bei den regelmäßigen Treffen der aktiven Theaterfreunde und Mitglieder werden die Aktivitäten des Jahres festgelegt. Dazu gehören die Auswahl der Stücke und die Rollenbesetzung, aber auch viele andere Geselligkeiten. Hier soll nur an die Ausflüge, das jährliche ausrichten der Radlralley und die Teilnahme an den Ortsfeierlichkeiten (Gaudi-Fußball, Stockschießen, Sport- und Spielfest und diverse Essen) erinnert werden.
Martin Holnburger
Andreas Obermayer